Das Belichtungsdreieck einfach erklärt: ISO, Blende und Belichtungszeit

Beitrag vom 30. Januar 2025

Fotografie ist mehr als nur auf den Auslöser zu drücken - neben der effektiven Bildgestaltung geht es darum, Licht richtig einzusetzen, um perfekte Bilder zu schaffen. Eine der wichtigsten Grundlagen in der Fotografie ist das Belichtungsdreieck, bestehend aus ISO, Blende und Belichtungszeit. Diese drei Faktoren bestimmen gemeinsam, wie hell oder dunkel dein Foto wird. In diesem Blogbeitrag erklären wir dir wie das Belichtungsdreieck funktioniert und wie du es optimal einsetzt.

1. Was ist das Belichtungsdreieck?

Das Belichtungsdreieck beschreibt das Zusammenspiel von ISO, Blende und Belichtungszeit. Jede dieser Einstellungen beeinflusst die Helligkeit deines Bildes - und verändert gleichzeitig andere Bildeigenschaften wie Schärfentiefe oder Bewegungsunschärfe.

Die Herausforderung: Wenn du eine der drei Einstellungen veränderst, musst du mindestens eine andere anpassen, um eine korrekte Belichtung zu erhalten.

2. Die drei Elemente des Belichtungsdreiecks

ISO - Die Lichtempfindlichkeit des Sensors

Der ISO-Wert bestimmt, wie empfindlich der Kamerasensor auf Licht reagiert.

• Niedriger ISO-Wert (ISO 50 - 400): geringe Lichtempfindlichkeit, weniger Bildrauschen, ideal für helle Umgebungen.
• Hoher ISO-Wert (ISO 800 -6400+): Höhere Lichtempfindlichkeit, aber mehr Bildrauschen, gut für dunkle Umgebungen

Vor allem neuere Kameras sind in der Lage das Bildrauschen auch mit höheren ISO-Werten auf einem akzeptablen Level zu halten. Teste einfach zu was deine Kamera in der Lage ist.

Tipp: Halte den ISO-Wert so niedrig wie möglich, um rauscharme Bilder zu erhalten.

Blende - Die Öffnung des Objektivs

Die Blende (auch Aperture oder f-Wert) bestimmt, wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor trifft.

• Kleine Blendenzahl (z.B. f/1.8): Grosse Öffnung, mehr Licht, geringe Schärfentiefe (Bilder mit Hintergrundunschärfe).
• Grosse Blendenzahl (z.B. f/14): Kleine Öffnung, weniger Licht, grosse Schärfentiefe (mehr Bildbereiche sind scharf).

Belichtungszeit - Die Dauer der Lichtaufnahme

Die Belichtungszeit (auch Verschlusszeit) bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor trifft.

• Lange Belichtungszeit (z.B. 1 Sekunde oder länger): Mehr Licht, aber Gefahr von Verwacklungen, ideal für Nachtfotografie oder Langzeitbelichtungen (Stativ benutzen).
• Kurze Belichtungszeit (z.B. 1/1000 Sekunde): Weniger Licht, aber scharfe Aufnahmen, ideal für Fotos bei denen Bewegungen eingefroren werden sollen (z.B. Sportfotografie).

Tipp: Wenn du ohne Stativ fotografierst, halte die Belichtungszeit kürzer als die Brennweite deines Objektivs (z.B. 1/100 Sekunde für ein 100mm Objektiv), um Verwacklungen zu vermeiden.

3. Wie beeinflussen sich die drei Faktoren gegenseitig?

Damit dein Bild richtig belichtet wird, müssen ISO, Blende und Belichtungszeit im Gleichgewicht stehen. Hier ein Beispiel:

Du fotografierst bei schwachem Licht und erhöhst die Blende (kleinere f-Zahl), um mehr Licht einzufangen.

--> Dadurch wird das Bild heller, aber die Schärfentiefe verringert sich.

Du möchtest eine grössere Schärfentiefe und schliesst die Blende (höhere f-Zahl).

--> Dadurch wird das Bild dunkler, also musst du die Belichtungszeit verlängern oder den ISO-Wert erhöhen

Du möchtest eine kurze Belichtungszeit für eine scharfe Actionaufnahme.

--> Dafür musst du entweder die Blende weiter öffnen oder den ISO-Wert erhöhen.

Tipp: Nutze den manuellen Modus (M) oder den Blendenprioritätsmodus (A / AV).

4. Die perfekte Balance finden

Die Herausforderung um das beste Ergebnis zu erhalten ist, die richtige Balance zu finden um dein Bild nach deinen Wünschen zu gestalten. Hier sind einige Beispiele:

• Portrait mit unscharfem Hintergrund
  • Blende f/1.8 - f/2.8
  • Belichtungszeit 1/200 Sek.
  • ISO 100-400
• Landschaft mit viel Schärfentiefe
  • Blende f/8 - f16
  • Belichtungszeit 1/50 Sek.
  • ISO 100
• Sportfotografie
  • Blende f/2.8 -f/4
  • Belichtungszeit 1/1000
  • ISO 800 - 3200
• Nachtfotografie mit Stativ
  • Blende f/4 - f8
  • Belichtungszeit 5 - 30 Sek.
  • ISO 100 - 400

Dies sind lediglich einige Beispiele zum Einstieg. Teste je nach Situation verschiedene Einstellungen und finde heraus, was für deine Bilder am besten funktioniert!

Fazit: Meistere das Belichtungsdreieck

Das Belichtungsdreieck aus ISO, Blende und Belichtungszeit ist die Grundlage für perfekte Fotos. Sobald du verstehst, wie diese drei Faktoren zusammenwirken, kannst du deine Kamera gezielt einstellen und kreativ einsetzen.

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